Frisch gebackene Technische Redakteurin

Moin!

Es war hier ja lange Zeit sehr still und ruhig. Noch ruhiger, als ich im echten Leben. 😉 Aber das hatte einen Grund. Einen guten, wie ich hoffe.

Letztes Jahr habe ich mich nach reiflicher Überlegung dazu entschlossen, noch mal etwas relativ Neues in meinem Berufsleben anzufangen. Aus Schreiben aus Marketing-Sicht sollte nun Schreiben Technischer Dokumentation werden.
Die Idee kam nicht aus dem Nichts. Ich habe vorher schon zwei Jahre gemerkt, dass ich beruflich immer unzufriedener war und wollte irgendwie zur Technik. Am liebsten natürlich Schreiben und Technik. Was liegt also näher, als Technische Dokumentation? Es ist fast schon zu naheliegend, wenn man darüber nachdenkt.

Es folgte eine Weiterbildung, die mich 10 Monate lang ziemlich in Atem gehalten hat. Es war super spannend, hat sehr viel Spaß gemacht – aber es gab Tage, an denen ich 12 Stunden gearbeitet und gelernt habe. Die abschließende Prüfung durch die Tekom hat mich wahnsinnig gemacht. Egal, wie viel ich gelernt habe – ich hatte immer das Gefühl, zu wenig zu wissen.
Na gut, am Ende konnte ich mit 91 von 100 Punkten bestehen. Ich bin glücklich und ein bisschen stolz auf mich.

Zur Zeit habe ich einen Projektvertrag. Sobald hier alles Betriebsanleitungen erstellt sind, muss ich gehen. Das ist so Na ja. Aber es ist toll, Betriebsanleitungen zu erstellen! Viele können das gar nicht glauben und finden die Thematik trocken und langweilig. Dabei gehört so viel dazu, dass einem eigentlich nie langweilig werden kann. Dazu aber später einmal mehr.

Ich möchte hier in Zukunft eine Lanze für den Beruf des Technischen Redakteurs brechen. Denn mir ist jetzt schon aufgefallen, dass er
a) recht unbekannt ist. Und
b) sich zu viele Firmen nicht bewusst sind, wie wertvoll eine gut erstellte Dokumentation ist.

Jetzt ist mein Blog nicht so groß, dass ich damit die Welt verändern kann. Aber ich kann erzählen, wie es mir in dem Beruf ergeht und was mir erzählenswert erscheint.

Kommentare sind gerne gesehen – Austausch oder Anregungen sind mir immer willkommen.

Gute Menschen, schlechte Menschen

Was macht einen Menschen gut? Was macht einen Menschen schlecht? Sind es wirklich kleine Details, die alles andere ausradieren und einen Menschen von der einen auf die andere Seite verbannen können?

Ich tue es hier absichtlich nicht; das Wort Gutmenschen verwenden! Das ist ein Wort, das ich zutiefst verabscheue. Dennoch muss ich mir Heute Luft machen. Eigentlich schon seit einer Woche – aber bisher war ich zu wütend, um meine Gedanken in klare Wort fassen zu können.

Angefangen hat vor Monaten alles mit einem Facebook-Post über ein Fell, das als Tischdekoration verwendet wurde. Ich war verwundert, da der Mann, der es auf diese Art nutzte, bekannter Veganer ist. Es gab sogar die Aussage, dass Tierliebhaber ihn dann eben nicht mehr besuchen dürften.

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Es stellte sich heraus, dass das Fell von einem „glücklichen Kaninchen“ kam. Auf jeden Fall nicht aus einer Pelztierfarm. Damit war ich erst einmal versöhnt. Obwohl? Obwohl ich die Aussage von einem Veganer – dann dürfen Tierliebhaber nicht mehr zu Besuch kommen – immer noch grenzwertig fand. Aber ich wollte keinen Streit anfangen. Also schwieg ich still.

Gleiche Gruppe, gleicher Mann, eine Weile später: Ein Post zu dem Thema Tierleid in der Michproduktion. Sehr innovativ, da gerade der Skandal auf dem Hof in Bayern publik war. Er sagte aus, dass er sich so wohl fühle, keine Tiere leiden zu lassen, da er vegan lebe und nur Mandel- und Sojamilch trinke. Eine Kuh sei ihm mehr Wert, als ein Mensch, der Milch trinkt.

Jetzt möchte ich vorweg sagen, dass ich aus einem nachhaltigen Elternhaus komme. Bei uns wurde immer darauf geachtet, dass wir die Welt nicht zu Grunde richten. Uns Kindern wurde früh gezeigt, woher das Fleisch, die Eier und die Milch kamen, die wir gegessen haben. Es wurde ebenfalls auf Produkte von benachbarten Bauern geachtet, um Bauer und Tier zu kennen – wie mein Opa damals schon immer sagte. Es war auch immer klar, dass Tiere nicht weniger Wert sind als Menschen. Das war ein Thema, das bei uns Zuhause nie in Zweifel gezogen wurde.

In dieser Gruppe wurde der Schrei nach Gerechtigkeit nun sehr schnell sehr laut. Wir Fleischesser und Milchtrinker sind alle Untermenschen. Viel weniger Wert, als jedes Tier. Bei solchen Aussagen sträuben sich mir die Haare. Eine Rangordnung? Wirklich?
Damit aber nicht genug. Nein, wie das häufig so ist, wenn Veganer sich zusammen raufen: man hasst sich schön durch die Reihen derer, die nicht auf alles verzichten. Wir zerstören die Welt und lassen Tiere für unser persönliches Wohl leiden. Und das mit lachendem Herzen – da wir empathielos sind. Außerdem ist es unnatürlich, sich von tierischen Produkten zu ernähren. Wieder einmal wurde angeführt, wie toll man sich körperlich und Karma-technsich fühle, wenn man auf Mandelmilch und Sojaprodukte umsteige. KEINERLEI Tierleid und Gefahr für die Welt.

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Aber das stimmt leider nicht. Ich sage leider, da es mich ehrlich freuen würde, wenn man in unsere überbevölkerten Gesellschaft ein Ernährungskonzept entwickeln könnte, das der Welt nicht schadet.

Zum Thema Soja weiß man jedoch: soybeans-1543071_640
Für die benötigte Ausweitung der Ackerfläche für Sojaanbau wurden und werden immer noch riesige Wald- und Savannenflächen umgewandelt. Von 2000 bis 2010 wurden 24 Millionen Hektar Land in Südamerika zu Ackerflächen. So gehen einzigartige Lebensräume für Pflanzen und Tiere verloren, fruchtbarer Boden wird zerstört und Wasser verseucht.
Für den Soja-Anbau wurden und werden Urwälder abgeholzt und es entstehen riesige Monokulturen mit all ihren negativen Auswirkungen für die Umwelt.

Fakten zum Thema Mandeln:
Für die Entwicklung einer einzigen Mandel sind vier Liter Wasser nötig. Kalifornien versorgt fast allein den gesamten amerikanischen Markt und zudem vier Fünftel vom Rest der Welt mit den Früchten. Das Marktvolumen für Mandeln hat sich binnen zehn Jahren vervierfacht, die Anbaufläche hat sich in der Dekade verdoppelt. Selbst die drei Dürrejahre haben den Ausbau des Anbaus nicht gebremst. Der Wasserverbrauch allein für die exportierten Mandeln würde reichen, um Los Angeles Bürger und Unternehmen für drei Jahre mit Wasser zu versorgen. Um das nötige Wasser zu bekommen, wenden sich die Farmer allerdings in der Regel nicht mehr an die öffentliche Wasserversorgung, sie bohren Brunnen. Damit senken sie womöglich den Grundwasserspiegel. Einige Experten fürchten nun, dass sich Kaliforniens Wasserprobleme kulminieren könnten. Die trockenen Jahre könnten ein Vorbote einer Megadürre sein, das Wasser wird schon knapp, bevor es richtig ernst wird in Kalifornien.

Aus dem oben genannten Grund ist Mandelmilch als Ersatz für Milch nicht nachhaltig. Im Gegenteil, sie schädigt die Umwelt sogar.

Und nun noch ein Herzensthema von mir: die Biene!

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Es dürfte den meisten inzwischen bekannt sein, dass die Welt ein ernsthaftes Problem mit Bienensterben hat. Ich liebe diese kleinen freundlichen Racker, die fröhlich summen und mir bisher jeden Sommer durch ihren Sound und ihren Anblick versüßt haben. Nur braucht man leider auch Bienen, um die Mandelbäume zu bestäuben. Ist nicht schlimm? Das machen die Bienen doch gerne? Nein. Dadurch, dass die Mandelplantagen als Monokulturen angelegt sind, auf denen so gut wie nichts anderes wächst, sind sie für wilde Bienen absolut nicht als Lebensraum geeignet. Statt Wildbienen, die freiwillig kommen, werden zu jeder Mandelplantage Bienenvölker kutschiert. Wie in riesigen Viehtransporten, die wir doch wohl inzwischen alle einheitlich ablehnen. Bienen zu tausenden in LKWs eingesperrt. Über Tage, da die Imker sie quer durch Amerika fahren, um immer mehr Plantagen zu bestäuben. Angekommen am Ort der Bestäubung sind nicht selten Tausende der Bienen tot. Elend gestorben, um Mandeln für tierfreundliche, vegane Mandelmilch zu bestäuben!

Die meisten werden sich das nicht zu Herzen nehmen wollen, da es zu grausam ist. Aber ich hoffe dennoch, dass sich wenigsten ein paar Menschen Gedanken darüber machen, woher die angeblich guten Produkte ohne Tierleid kommen.

PS: Ich kenne die Kuh, von der meine Milch kommt. Sie steht in der Nachbarschaft auf einer wunderschönen grünen Weide.

PPS: Warum ich mir hier Luft mache und das nicht in besagter Gruppe angesprochen habe? Weil ich nach nur einem Kommentar, der nicht mal besonders anklagend war, für 24 Stunden blockiert wurde. So viel zu „Deutschland ohne Zensur“. Aber das ist ein anderes Thema.

 

Ihr Kinderlein kommet…

Ich halte mich politisch normalerweise bedeckt. Habe zwar eine Meinung, finde aber, dass jeder Erwachsene sich seine eigene Meinung bilden kann und es nichts bringt, meinen Lesern mit meiner Meinung auf den Sa** zu gehen, Jetzt gibt es aber ein Thema, das ich ausnahmsweise ansprechen möchte. Ich habe das Gefühl, dass es totgeschwiegen wird und die Mehrheit meiner Mitmenschen nichts davon weiß. Darum mache ich den Mund auf und sage etwas dazu.

Habt ihr schon vom UNO Migrationspakt gehört? Nein? Ich bis vor wenigen Tagen auch nicht. Dabei ist das Thema so wichtig und die Menschen sollten aufstehen und etwas sagen, wenn sie das ganze kritisch sehen.

Vorab ist mir noch ganz wichtig, dass ich nichts dagegen habe, dass Migranten und Flüchtlinge in Deutschland sind. Ich habe nie schlechte Erfahrungen mit ihnen gemacht. Das sie nach Deutschland kommen können, ist für mich nicht der erschreckende Punkt. Aber lest selber, vielleicht versteht ihr dann, was ich meine.

Durch den Migrationspakt sind unsere Demokratie, Identität und Souveränität in Gefahr. Klingt erst mal unglaubwürdig, denken sich bestimmt einige. Ist es aber nicht!
Das Werkzeug dazu ist die “United Nation Organisation”, deren Migrationsbeauftragte bereits 2012 forderte, alles zu tun, um die „nationale Homogenität“ von europäischen Staaten zu „unterminieren“ und die alles tun, um die replacement Migration, also den Bevölkerungsaustausch umzusetzen.
Vor unseren Augen sollen der souveräne Nationalstaat abgeschafft, die Völker aufgelöst und die Demokratie entkernt werden. Ist das nicht Grund genug, mal darüber nachzudenken?
Das Siegel zu diesem Vorhaben ist der UN-Migrationspakt. Am 14. Juli 2018 einigten sich die Vereinten Nationen auf ein Papier, das die globale Migration “regeln” soll. Dieses Papier soll am 11.12.2018 in Marokko final unterzeichnet werden. In dem Text wird Migration als “Chance” und unausweichliches Schicksal dargestellt. Die Unterzeichner “verpflichten” sich, Arbeitsmigration zu fördern und “Barrieren” zu beseitigen. Diese Barrieren sind nicht nur die Grenzen, die geöffnet werden. Nein, die Arbeitsmigranten die kommen, bekommen auch vom ersten Tag an finanzielle Unterstützung, wenn sie keine Arbeit haben. Was ich persönlich noch schöner finde, ist: es soll Rücksicht auf die Gesetzte und Kultur der Migranten genommen werden. So weit, dass ihre Straftaten in Deutschland nicht verfolgt werden, wenn sie hier welche begehen. Weil sie ja nicht wussten, dass man das hier nicht darf – und es in ihrer Heimat erlaubt ist! Irgendwo hört der Spaß auf.
Sie verpflichten sich dazu, alle “intoleranten” Kritiker der Masseneinwanderung und ihre “Hassreden” nach Möglichkeit strafrechtlich zu verfolgen, oder finanziell auszutrocknen.
Das bedeutet für uns, sobald wir Kritik äußern, werden wir kriminalisiert. Die Rede- und Pressefreiheit wird uns wieder genommen werden! Sobald man anfängt, sich mit dem Thema zu beschäftigen, merkt man, dass die Zensur in Deutschland wieder um sich greift. Kritiker dürfen nicht mehr veröffentlichen. Sie werden Mundtot gemacht, damit sie die Menschen nicht aufrütteln können. Und wer glaubt, dass einem nichts schlimmes passiert, kann ich nur sagen: ätschibätsch! In Berlin steht das erste Lager für Kritiker. Herzlich willkommen in einer schönen neuen Welt!

Am 11.12.2018 ist es so weit. Dann wird darüber abgestimmt. Wenn wir den Pakt nicht wollen, müssen wir JETZT aktiv werden.

 

Wer durchgehalten und den langen Text gelesen hat – und sich denkt, „Das will ich nicht!“, kann sich an einer Petition gegen den Migrationspakt beteiligen: https://migrationspakt-stoppen.info/sign-it/

 

PS: Ich entschuldige mich für den Missbrauch von Schlagwörtern, die ich hier heute eindeutig nicht bediene. Aber bei einem Pakt, den niemand kennt, bringt es herzlich wenig, nur den Namen zu nennen.

Bücher Bücher – Leseratte…Bücherwurm

Man sieht schon, ich kann mich nicht entscheiden. 😉
Wofür ich mich jetzt entschieden habe, nachdem ich länger darüber nachgedacht habe, ist, Bücher in meinen Blog aufzunehmen. Ich will dafür keinen ganz neuen, eigenen Blog. Viel schöner finde ich es, wenn ich auf einer Seite alles verbinden kann, was ich liebe und was mir wichtig ist.

Wer sich nur für Bücher interessiert, klickt sich nur durch „Bücher Bücher“ und wer sich nur für Musik interessiert, kann sich die „Metalszene“ angucken. Wer alles interessant findet, um so schöner für mich. Ist aber definitiv kein Muss.

Da mich hier noch niemand als Leseratte kennt, möchte ich meine Lesevorlieben vorstellen. Ich lese gefühlt schon immer mit Leidenschaft. Auch als Kind hatte ich schon ständig ein Buch im Rucksack mit dabei. Und das hat sich bis Heute nicht wirklich geändert. Bis auf die Tatsache, dass es inzwischen ab und an auch mal EBooks sind. Die passen einfach so schön in jede Tasche. Leseliebhaber wissen, wovon ich schreibe. 🙂

Seit meiner Jugend lese ich Historische Romane und Fantasy. Vor zirka drei Jahren habe ich dann doch tatsächlich Thriller für mich entdeckt und lese seitdem in dieser Dreifaltigkeit, was mir zwischen die blätternden Finger kommt. Natürlich nicht wahllos, aber was ich lese ist schon recht breit gefächert. Vielseitig interessiert sagt mein Freund immer.

Wenn ich mich auf ein paar Lieblinge festlegen müsste, wären das auf jeden Fall:
Diana Gabaldon,
Tad Williams,
G. R. R. Martin,
J. R. R. Tolkien,
Cody MacFadyen,
Chris Carter,
Stuart MacBride,
Christopher Marzi,
Ben Aaronovitch,
und Joe Abercrombie.
Dabei habe ich jetzt ganz viele ausgelassen, aber es sollte reichen für einen großen Überblick, was mich lesetechnisch flasht.

Im Moment lese ich „ES“ von Stephen King. Das ist jetzt wahrlich kein neues Buch. Wenn ich es gelesen habe, werde ich mich vielleicht trotzdem mal an einer Rezension versuchen. Vor allem, da ja noch der zweite Teil der Neuverfilmung in die Kinos kommt. Vielleicht gibt es dann interessante neue Ansätze, um etwas über das Buch zu sagen.

Bis zum nächsten Post wünsche ich allen einen goldenen Herbst.

 

Sind wir wirklich so verroht?

Jeder weiß, dass es zum Beispiel in Amerika die Todesstrafe gibt. Nicht jeder weiß, dass es eine Initiative gegen die Todesstrafe gibt, die den Häftlingen Brieffreundschaften ermöglicht, um ihnen die letzten Monate oder Jahre etwas menschlicher zu machen.

Es ist jetzt erst wenige Tage her, dass ich mich genau darüber mit ein paar Menschen im Internet „unterhalten“ habe. Natürlich, da ist man halbwegs anonym und so, aber dennoch …

Ich war eine der Wenigen, die das Ganze für gut und eine schöne Idee für die Häftlinge hielten. Im Folgenden die Kritikpunkte und meine Stellungnahme dazu:

  1. Man kann stattdessen auch hier alten Menschen helfen.
    Kann man. Natürlich. Was ich für meinen Teil auch tue. Wenn ich das Bedürfnis habe, noch mehr zu tun, woanders mehr zu tun, dann ist das meine Entscheidung, oder nicht? Schließlich ist nicht jeder so ignorant und lebt nur vor sich hin und schließt damit auf andere. 
  2. Die Häftlinge sind gefährlich.
    Ja. Darum sind sie im Hochsicherheitstrakt. Noch dazu in einem anderen Land. Kann ja sein, dass ich naiv bin. Aber was soll da schon passieren? Dass er ausbricht? In ein Flugzeug steigt und plötzlich vor meiner Tür steht? Wohl kaum. 
  3. Die haben etwas Schlimmes getan (das ist Gesetz!) und deswegen steht ihnen keine Menschenwürde mehr zu.
    Da bin ich raus! Fangen wir mal damit an, dass zwar wenig Verurteilte nachträglich freigesprochen werden – aber es passiert! Fehler passieren immer wieder. Niemand von uns kann mit Sicherheit sagen, dass ein Häftling wirklich getan hat, wofür er die Todesstrafe erhalten soll. Punkt zwei für mich: egal, was ein Mensch getan hat, die Menschenwürde ist unantastbar! Grundgesetz! Da freuen wir uns drüber, falls wir überhaupt drüber nachdenken. Aber anderen wollen wir die Menschenwürde so leichtfertig absprechen. Herrlich. Für mich hat jeder Mensch, egal was er getan hat, das Recht auf einen Brieffreund. Gehen wir einmal davon aus, dass ein Häftling etwas wirklich wirklich WIDERWÄRTIGES getan hat. Ja, dann kann ich verstehen, dass Einzelne sagen, dass sie speziell mit demjenigen keine Brieffreundschaft schließen könnten. Aber die grobe Verallgemeinerung fand ich schrecklich. 
  4. Auf der Seite der Initiative stellen die Häftlinge sich kurz vor: woran sie Interesse haben, ob sie lesen oder Musik mögen. Das kann man sich durchlesen und über die Initiative zu einem von ihnen Kontakt aufnehmen. Kommentar dazu: Das ist ja wie Knast-Shopping.
    Nein! Ich suche mir nicht „meinen Knasti“ aus und zeige ihn rum, wie ein neues Sweatshirt. Ich lese, was Menschen über sich zu sagen haben und wähle aus, mit welchem ich am meisten Gemeinsamkeiten habe. Mit welchem ich per Brief spannende Diskussionen führen kann. Eine Brieffreundschaft, in der beide Parteien sich nichts zu sagen haben, ist ziemlich zwecklos. 
  5. Leute, die das tun, sind alles Knast-Groupies.
    Jep. So einfach kann man sich die Welt erklären, nicht wahr? Es gibt keine Menschen, die in Häftlingen Menschen sehen, die in ihrer Restzeit noch etwas interessantes lesen wollen. Nein, das kann  man nur machen, weil man klammheimlich auf Häftlinge steht. 

In der Diskussion habe ich versucht, meinen Standpunkt deutlich zu machen und zu erklären, warum diese Häftlinge für mich vollwertige Menschen sind. Das wurde aber komplett abgeschmettert. Es kamen daraufhin nur richtig feindselige Reaktionen, bis ich mir schließlich dachte: dann halt nicht. Traurig ist es dennoch.

Deutschland war einmal das Land der Dichter und Philosophen – Heute ist es verroht und niemand schert sich mehr um den anderen, wenn dieser andere nicht zum kleinen Teil der eigenen „Fanbase“ gehört, der man Aufmerksamkeit schenkt.

 

Manches ist komisch

Man lebt, man liebt, man lernt!

Und dennoch tun manche Menschen immer wieder das Gleiche. Sogar ziemlich exakt das Gleiche. Was ich letztens erfahren habe, hätte ich unter anderen Umständen nie geglaubt. In einem Roman hätte ich gesagt, dass der Autorin wohl der Absinth zu Kopf gestiegen ist. Aber dennoch ist es so passiert.

Ich werde nicht allzu genau auf die Geschehnisse eingehen. Schließlich möchte ich niemanden bloßstellen oder irgendwas. Aber es ist faszinierend, wie sehr manche Menschen sich gegen eine Beziehung sträuben können, und gleichzeitig überall herumerzählen, dass sie sich nichts sehnlicher als die wahre Liebe und Familie wünschen.

Dieser Mensch sucht, will aber scheinbar nicht finden.

Mir könnte es egal sein. Ich bin mit meinem Wikinger zusammen gezogen und wir sind glücklich. Zusammen zocken, beim Haushalt laut Metal hören und generell irgendwie nerdig sein verbindet halt einfach wunderbar und macht auch aus dem Alltag etwas, für das sich die Beziehungs“arbeit“ lohnt. Denn ist nun mal so, dass in einer längeren Beziehung nicht jeder Tag nur reiner Sonnenschein ist. Man muss lernen, die Macken des anderen wenigstens zu akzeptieren – und vielleicht sogar die ein oder andere lieben zu lernen.

Das Problem ist nur, wenn einem ein Mensch einmal sehr viel bedeutet hat, ist es fast unmöglich, dass er einem scheißegal wird. Das möchte ich grundsätzlich auch gar nicht. Er soll sich nur endlich mal überlegen, was er will und wonach er sucht. Wirklich überlegen, nicht nur oberflächlich, was er denkt, was die Gesellschaft erwartet.

In diesem Sinne: skål und slàinte mhath auf in Vergessenheit geratene Freunde, auf unverhoffte neue Freunde. Und auf die unromantische Liebe, die die einzig Wahre (und bei genauerer Betrachtung auch romantische) Liebe ist!

RockHarz – Metal im Sonnenschein unter der Teufelsmauer

Auch dieses Jahr war ich wieder auf dem RockHarz, insgesamt zum siebten Mal. Es ist erstaunlich, wie sehr sich das Festival vergrößert hat. 🙂

Als ich 2007 zum ersten Mal dort war, noch an einem anderen Standort, war es klein und mega übersichtlich. Inzwischen hat es sich zu einem recht großen Festival gemausert. Ich bin begeistert, denn es hat seinen Charme und alles, was es ausmacht, behalten. Man hat immer noch nette Nachbarn, nur zwei Bühnen und einen guten Blick auf die Bands. Die neue Lage unterhalb der Teufelsmauer ist eindrucksvoll und schafft einen atmosphärischen Rahmen für ein paar Tage voller Metal, Grillen und guten Freunden.

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Alles euphorisch? Nein! Wir sind zwar am Mittwoch um 12 Uhr angereist, standen aber erst um ca. 14 Uhr auf unserem Campingplatz. Warum? Als wir ankamen, waren die geplanten Plätze schon überfüllt und es musste ein neuer Platz aufgemacht werden. Um einen Stau auf der Zufahrtsstraße zu vermeiden wurden wir also ein mal über den kompletten Campingplatz geschickt. Währenddessen wurden die ersten Anreisenden schon auf den neu eröffneten Platz weiter geleitet. Die Stimmung in unserem langen Autokorso schwand dahin. Angst machte sich breit, dass die, die nach uns anreisten, noch einen guten Platz bekommen würden und nur wir nicht. Irgendwann durfte sich aber auch die Schlange auf dem Platz weiterbewegen und wir trafen auf einen freundlichen Ordner, der versuchen wollte, alle zusammengehörenden Tüppchen auch zusammen zu lasen. Wie gut das insgesamt funktioniert hat, ist mir nicht bekannt, wir jedenfalls wurden mit 4 Autos auf einen Platz geschickt und durften uns da relativ frei aufbauen. Jippieh!

Nächster Punkt: Zelte und Pavillon stehen; Bier aufmachen, Küchenanhänger einrichten und den Grill anmachen. Da wir so früh aufgebrochen sind, war das Grillen nach 15 Uhr für die meisten von uns das erste Essen des Tages.

Obwohl ich es dort schon einige Male sehr kalt und regnerisch erlebt habe, wurden wir dieses Jahr mit Sonnenschein überschüttet. Mal eine nette Abwechslung. XD Kurzentschlossen wurden die Seiten vom Pavillon mit Sonnensegeln abgehängt, damit wir auf dem Campingplatz ein bisschen Schatten hatten und schon ließ es sich richtig gut aushalten. Die Gardena Gartendusche eines Kumpels hat ihr Übriges getan.^^

Die Stimmung bei uns und mit unseren Nachbarn war durchweg gut. Gut, einen an zwei Tagen war andauernd ein Mädel bei uns, das bis auf einen niemand leiden konnte – aber das kann man verschmerzen. Zur Not geht man eben zu den Bühnen rüber, obwohl man gerade gar nichts sehen wollte.^^

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Zwischen besagtem Kumpel und dem Mädel bahnte sich dann noch kurzzeitig Herzschmerz an. Er steht auf sie, aber sie wollte nur unser kühles Bier, den Schatten und unsere aufblasbaren Camping Sessel (dekadent und sau bequem! Kann ich jedem nur empfehlen, haben jetzt schon das dritte Festival überstanden und leben immer noch). Na ja, wie das auf Festivals dann manchmal so ist, hat er seinen Liebeskummer in Bier ertränkt und war dann ab Freitag auch wieder ganz gut drauf. Nur manchmal etwas zickig, aber das ist er immer.

Ich möchte gar nicht auf jede einzelne Band eingehen, die ich gesehen habe. Zumindest jetzt nicht. Dafür waren es einfach zu viele. Aber ich kann sagen, dass die Bandauswahl super war und der Sound Spaß gemacht hat. Dass Ensiferum am Flughafen aufgehalten wurden, wurde super gelöst, indem man ihnen einfach später am Tag Raum zum Spielen gegeben hat. Sowas habe ich auch schon schlechter gelöst erlebt und war happy. Das Konzert von den Jungs war dann auch alles Warten und später wieder zur Bühne gehen wert.

Der Sonntag kam viel zu früh. Abbauen, nach Hause fahren und ein bisschen traurig sein, dass es schon wieder vorbei ist. Aber kommendes Jahr ist unsere Truppe wieder mit dabei, das ist so weit schon abgesprochen!

Rock on RockHarz!

Auf weitere 25 Jahre…

Die zarten Harten

Es ist eine ganze Weile her, dass ich mich hier zu Wort gemeldet habe. Das hat einen ganz simplen Grund. Zum einen habe ich mich ein paar Wochen quasi hauptberuftlich um meinen Großvater gekümmert, der seit Jahren an Demenz leidet. Und zum anderen stand direkt im Anschluss daran ein Festival an.

Wir waren dieses Jahr das erste Mal auf dem Wolfszeit Festival in Thüringen und super gespannt, aber auch voller Vorfreude. Ich kannte bisher nur Festivals, wo alles gespielt wurde, von Power – bis Deathmetal und alles dazwischen. Da war ein reines Pagan- und Blackmetal-Festival auch nach zehnjähriger Festivalerfahrung noch mal was ganz Neues.

Der eigentliche Festivalbericht folgt noch, jetzt stürze ich mich erst mal auf die Menschen. 😉

Angst, dass es viel zu ernst zugehen könnte? Dass die Leute zurückhaltend sind? Fehlanzeige! Es gab genauso Witzvögel und Partygruppen wie auf jedem Festival, das ich kenne. Insgesamt war es eine tolle Mischung auf einem relativ kleinen Raum. Der Weg zur Bühne war nicht mal 10 Minuten lang, und wir standen schon am Ende vom Campingplatz. Also, da kann man nicht meckern.

Genauso wenig zu den netten Leuten da. Coole Campnachbarn mit denen man gut feiern konnte, aber die größte Überraschung war: das Festival läuft mit Freiwilligen. Super coole Sache. Ich stand da und dachte nur noch „WOW“. Respekt und einen riesen Dank an die tolle Organisation von so vielen Freiwilligen. Wir waren begeistert und wollen wiederkommen. 🙂

Über Zeilenspringer und Verdummung

Wird die Welt immer dümmer und abgestumpfter? Wenn man sich so umsieht, ist man immer leicht geneigt, schnell Ja dazu zu sagen. Aber wie steht es mit denen, die als Hobby gerne lesen? Mein ganzes Leben lang bin ich davon ausgegangen, dass jemand, der in seiner Freizeit freiwillig und gerne ein gutes Buch liest, ein intelligenter Mensch sein muss. Wer gerne liest, kann nicht scheiße sein! So einfach war das für mich immer.

Aber wenn man sich in diversen Bücherforen und dergleichen umsieht, muss diese Meinung ins Schwanken geraten. Die Leseratten tauschen sich wochenlang über oberflächliche Liebesgeschichten aus.

Sie lernen eine Buchreihe nur durch die Verfilmung in Serienform kennen und fragen nach, ob es sich überhaupt lohnt, die Bücher zu lesen. Gibt´s denn das? Immer, wenn ich Bücher erst bei der Verfilmung bemerkt habe, war mir das peinlich. Ich hatte immer das Gefühl, dass sie mir durch die Finger geglitten sind. Dass ich sie nicht mehr ganz in Ruhe und privat kennen lernen konnte, bevor die Welt, das Fernsehen, seine Augen auf sie richtete.

Aber am traurigsten finde ich, dass sie sich bei wirklich guten, VIELSCHICHTIGEN Büchern darüber beschweren, dass sie langatmig und streckenweise schwierig seien. Die Autorin solle lieber die Politik und den Krieg raus lassen. Dann bleibt eine Liebesgeschichte übrig. Als ob es davon nicht schon genug geben würde. Und genug Autoren, die regelmäßig neue schreiben, damit es nie langweilig wird.

Aber im Bereich der vielschichtigen, allumfassenden Romane, herrscht Mangel. Da gibt es wenige. Um so teurer sind mir diese wenigen Schätze und ich muss immer so sehr an mir halten, um nicht in der digitalen Öffentlichkeit einer solchen Gruppe mein Maul aufzureißen und für meine Lieblinge zu kämpfen.

Aber wozu das Ganze? Die Mehrheit würde nur genervt die Achseln zucken und sagen: Wenn es dir nicht passt, scroll weiter. Ist ja schön, wenn es dir gefällt, aber ich kann es nicht leiden (wenn ich meinen Kopf beim lesen benutzen muss) und so weiter und so fort. Einige wenige würden es wohl zu ihrem persönlichen Feldzug machen, „PS: Ich liebe dich“ und „Ein ganzes halbes Jahr“ zu schwerer, bedeutsamer Weltliteratur zu erklären. Man kann ja sooo viel daraus lernen. Ja. Bestimmt. Ganz sicher. Ich möchte auch gar nicht sagen, dass diese Bücher schlecht sind. Nur….dass es auch andere gibt, die eine Daseinsberechtigung haben. So wie Liebesgeschichten, braucht es Abenteuer, und Spannung und vielleicht auch manchmal Horror. Und für alle Unentschlossenen – zu denen ich mich oft genug zähle – vielleicht auch mal alles in einem Band.

Einkaufswahnsinn – Wahnsinn Einkaufen

Wenn ich mal shoppen gehe, was selten genug vorkommt, aber WENN ich mal shoppen gehe, dann in die kleine Ecke mit schlichten schwarzen Tops, Röcken oder Shorts. Bloss nix zu… mädchenhaftes!

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Bisher. Doch nun musste ich mich der fremden Welt der Abendkleider stellen. Die kleine Schwester meines Schatzes heiratet – ein schöner Anlass, zu dem ich natürlich angemessen gekleidete sein möchte. Nur… wie, ohne mich zu verkleiden? Die Jagd begann.^^

Mein Weg führte mich in ein grosses Outlet, in der Hoffnung, dort zu annehmbaren Preisen eine grosse Auswahl zu finden.

Rosé, Pink, Weiss, Glitzer, Blümchen – aber nach zwei Stunden war DAS Kleid gefunden. Hellblau mit kleinen Pünktchen, asymmetrische Lagen damit man am Buffet auch etwas naschen kann, dezenter Ausschnitt und knielang. Perfekt! Ich war glücklich.

Daher war es auch okay, als eine motivierte Verkäuferin mir helfen wollte, eine Jacke zu dem Kleid zu finden. Nummer 1: zu lang. Nummer 2: zu gross und weiss. Als Gast auf einer Hochzeit trage ich kein Weiss. Punkt aus. Die gute Nachricht war: „Das wird echt schwer, zu dem Kleid noch eine Jacke zu finden. Wir haben jetzt ja schon SO VIEL ausprobiert. Wollen Sie nicht lieber ein anderes Kleid suchen?“

Ich, dezent ausser mir: „Nein! Es ist eh schwierig, ein Abendkleid zu finden, das mir gefällt, privat bin ich ja eher der Jeans und Bandshirt Typ.“

Und das war mein Fehler.“Ahh, wollen Sie dann nicht lieber einen Hosenanzug nehmen?“

Das war der Moment, in dem mir tausend Gedanken gleichzeitig durch den Kopf gingen: Hochwasser, meine Beine sind zu lang, meine Hüften zu weiblich und in einem Anzug sehen meine Schultern so aus als wolle ich jedem Türsteher Konkurrenz machen. Ohne Witz. „Nein!“

Und damit hatte ich mich schon umgedreht und war in die Kabine geflüchtet. Wieder in meine Klamotten, eine kurze Verschnaufpause bei einem Cappuccino und dann ging die Suche auf eigene Faust weiter. Und siehe da, die passende Jacke wurde gefunden. Das gute Stück macht das Kleid sehr formell, genau das richtige für die Kirche – und abends zur Feier einfach die Jacke ablegen und Party. 😀

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Aber es hat mir wieder bewiesen, dass ich besser shoppe wenn ich selber gucken kann. Verkäuferinnen scheinen nie zu wissen, was ich suche – selbst wenn ich es ihnen sage. *g*